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Reisebericht Refugio Amazonas mit Tanit Trails

13. August, Montag – Refugio Amazonas Lodge

Wanderung dur den tropischen RegenwaldWas für eine Nacht…. Keine verstopfte Nase und kein ausgetrocknetter Mund. Wir haben bei idyllischer Regenwaldruhe alle durchgeschlafen und sind morgens 06:00 vollständig ausgeschlafen aufgewacht. Die Dusche ist ein Gedicht. Schnell zum Frühstücksbuffett, das in der Lounge zum längeren verweilen einlädt.

Über den Dächern des tropischen RegenwaldesLeider ist zu wenig Zeit, da um 07:00 schon unser Trip zum Canopy Tower startet. Es warten 15 Minuten Fußwanderung durch den Regenwald auf uns, bis wir den 32 Meter hohen Aussichtsturm erreichen. An Stahlseilen ist dieser Turm, der einem besseren Baugerüst gleicht, befestigt. So erhält dieser bis in den letzten Gipfeln eine Festigkeit, die seines Gleichen sucht. Papageienpärchen beim FlugIch habe das Gefühl, er wackelt nicht einen Millimeter. Wir haben einen fantastischen Überblick auf den schier unendlichen Urwald, der sich über das Tambopata National Reservat zieht. Eine gute Stunde können wir den Regenwald aus der Vogelperspektive genießen. Vögel, wie der Weißbrust Tukan, Sittiche, Ararauna, Schwarzohrpapagei, Aracari, Mülleramazone, Grünflügel Ara, Stirnvogel und auch der Gelbkopfgeier…. streifen an uns vorbei. Das Fernglas wird von einem zum anderen gereicht, da ein jeder die bunte Vogelwelt genießen will. Das Gezwitscher und Gepiepe kann kaum unterschiedlicher sein. Viel zu schnell verging die Zeit und unsere Biologen mussten sich ungewollt aus dieser Vogelwelt verabschieden.

Spinne im RegenwaldUnser Marsch führte uns nach einer 3/4 stündigen Wanderung an den Sachavacayoc Altarmsee, welcher im Laufe der Zeit aus dem Fluß Tambotapa entstanden ist. Durch Regen- und Trockenzeit hat er sich im Verlaufe der Jahrzehnte vom Fluß abgekoppelt und wird für 100 bis 200 Jahre bestehen. Danach holt sich der Regenwald das Gebiet zurück und wird den See mit seinem üppigen Grün überwuchern. Tagesschlafplatz von FledermäusenMit einem Ruderboot wurden wir um den See gepaddelt. Hierbei hatten wir das Glück im Schatten einer Uferpflanze einen schwarrzen Riesenkaiman zu sehen. Die ansässige Riesenotterfamilie ließ sich leider nicht blicken. Zu laut muss das Gegröle der jungen amerikanischen Gruppe vor uns gewesen sein. Schade, aber wir können nicht alles bekommen. Am anderen Ufer setzen wir wieder an Land, um die zwei größten Bäume dieses Gebietes, die Würgefeige und der Ceibapenpantra (Energiebaum – heilige Baum)  bewundern zu können.

Gruppenfoto vor der WürgefeigeEin lustiges Schauspiel wurde von drei liebestollen Papageien über unseren Köpfen am Ufer des Sees vorgeführt. Im Liebesrausch bekämften sich die Vögel so sehr, dass sie Hals über Kopf vor uns ins Wasser vielen. Nicht schlecht… Danach bewegte sich unsere Karawane wieder auf den Rückweg, um unser Mittag und die wohl verdiente Siesta zu genießen. Urlaubsfeeling – wir grüßen dich. Die Erholung tut allen mehr als gut nach der stressigen aber wunderschönen Zeit hier im aufregenden Peru.

Hafen am TambotapaEin kurzer Abstieg flussabwärts in Richtung unseres famosen Flusshafens und schon schippert man uns an das gegenüber liegende Ufer, um die Farm eines einfachen Bauerns „ohne Frau“ aber mit zwei schönen Kalenderschönheiten… zu besuchen. Der charismatische Don Manuel verwaltet hier eine kleine Plantage, von der aus wohl die Lodge beliefert wird. Die Artenvielfalt ist mannigfaltig an bekannten und unbekannten Pflanzenkulturen, die hier im Amazonasgebiet gezüchtet werden. Fast jede Pflanze und jeder Baum dient einem bestimmten Zweck. Allerdings sind lediglich die drei Pflanzen Lyoca, Papaja und Ananas hier heimisch. Die restlichen Kulturen wurden durch die Spanier hier her gebracht. Auf dem Heimweg trauen sich lediglich Deddi und meine Wenigkeit im Tambotapa Fluß zu baden. Wau wir haben es tatsächlich getan… mitten zwischen Kaimanen und vor allem den gefährlichen Penisfischen. Der Punkt ist mehr als nur abgehakt.

Essen: Frühstück, Mittag, Abendbrot
Übernachtung: Refugio Amazonas

14. August, Dienstag – Refugio Amazonas Lodge

TukanHeute war langes Ausschlafen bis um 07:00 Uhr angesagt. 08:15 ging es dann los zur Säugetier Salzlecke. Mit etwas Glück kann man hier verschiedene Säugetiere beim Lecken an den Salzsteinen beobachten. Schon auf dem Hinnweg blieben wir mehrfach stehen, um unser Stativfernrohr auszupacken. Leider waren die Vögel meist wieder schneller weg. Nach etwa einer Stunde kamen wir an dem Hochstand an und bauten unsere Geräte auf. Die Chancen hier ein Wildschweinrudel, Hirsche oder den Guan zu sehen, stehen bei 15 %. Unsere Geduld und Ruhe wurde leider nicht belohnt. Allerdings kam dafür ein Schwarm Sittiche, die jedes unserer Geräuschte übertrumpfte. Schimpfend und trillernd nahmen die Sittiche das Salz auf. Nach etwa 15 Minuten war wieder Ruhe. Gegen Mittag verließen wir den Hochstand,  um unser Mittag und die wunderbare Siesta bei schwül heißem Wetter zu genießen.

Unser Nachmittagsprogramm wird durch die Ethnobotanische Tour bestimmt. Entlang dieser Strecke finden wir eine Vielfalt von Pflanzen und Bäumen, die von der lokalen Bevölkerung mit mindestens der gleichen Vielfalt an Zwecken verwendet werden. Wir werden über die Arzneimittel und anderen Anwendungen von Ajo Sacha-, Yuca de Venado, Una de Gato, Charcot-Sacha, Para-Para und mehreren anderen Pflanzen informiert.

Essen: Frühstück, Mittag, Abendbrot
Übernachtung: Refugio Amazonas

15. August, Mittwoch – Amazon Jungle

Warten in der AussichtsplattformMorgens 06:00 Uhr werden wir von der lieben Stimme Carlotas persönlch geweckt, wobei uns der rote Brüllaffe zuvor aus allen süßen Träumen gerissen hatte. Die morgentliche Tour sollte uns zur Parakeet Salzlecke führen. Eine 15 minutige Bootsfahrt und ein 45 minutiger Fußmarsch durch einen fast völlig anderen Regenwald führt uns zu unserem Ziel. Leise schleichen wir uns zu unserem Aussichtspunkt, um nicht von den Tieren bemerkt zu werden. Schon hierbei bemerken wir das Meckern und Schimpfen der Papageien. Auf unserer Aussichtsplattform angekommen, können wir es fast gar nicht fassen. Papageienanflug im tropischen RegenwaldMindestens 6 Pärchen von Aras treffen sich hier, um am Salzstein zu lecken bzw. um sich zu treffen. Die Papageien sind hier die aktivsten Vögel. Aber auch Greifvögel und Truthähne können wir entdecken. Unten im Fluß verstarrt ein größerer Kaiman am Grund des Flusses. Bewegungen sind innerhalb unseres zweistündigen Besuches kaum zu bemerken. Wir verlassen wehmütig diesen wunderschönen Ort, um ein letztes mal unser klassisches Mittag und unsere wohlverdiente Siesta zu genießen.

15:30 ein letzter und jetzt doch etwas wehmütiger Ausflug zu unserem letzten Aussichtspunkt nimmt seinen Lauf. Unterwegs zeigt Carlota uns eine wunderschöne und riesengroße Spinne. Wir folgen dem Laufe des Regenwaldweges bis es plötzlich in den Wipfeln der Bäume anfängt zu knistern. Plötzlich, wir können es kaum glauben, beobachtet uns ein gewaltiger roter Brüllaffe aus dem Dickicht der Urwaldkronen. Unsere Augen kreuzen mehrfach den Weg und von Angst ist auf keinen Seiten etwas zu spüren. Das Rascheln nimmt zu und unsere Anspannung scheint dem Platzen nahe zu sein. Das Muttertier mit dem Jungaffen auf dem Rücken zieht als erstes an uns vorbei. Im Fernglas scheint das Tier zum Streicheln nahe zu sein. Über den Rücken des Leitaffen zieht die gesamte Gruppe vorbei. Naturschauspiel SonnenuntergangSchön, dass wir dies noch einmal in freier Natur erleben durften. Traurig ziehen wir unseres Weges, um uns auf den Bänken unseres Aussichtspunktes über dem Tambopata auszuruhen und den traumhaften Sonnenuntergang zu genießen. Wehmut zieht auf, denn es wird allen bewußt, dass dies der letzte wunderschöne Urlaubstag ist, den es gilt in allen Zügen zu genießen.

Essen: Frühstück, Mittag, Abendbrot
Übernachtung: Refugio Amazonas